Elisabeth, mach auf (исполнитель: Elisabeth (20th Anniversary Tour Cast 2012))
Eine Nacht in der Hofburg im Jahr 1865. Franz-Joseph steht im Hausmantel vor Elisabeths Schlafzimmertür, klopft, versucht einzutreten. Die Tür ist verschlossen. Elisabeth macht aber keine Anstalten, Franz-Joseph eizulassen. FRANZ-JOSEPH Elisabeth? Mach auf, mein Engel ich, dein Mann Sehn‘ mich nach dir lass mich bei dir sein Hinter mir liegt ein Tag voll Problemen Frankreich beginnt mir offen zu drohn Skandale, die kein Ende nehmen Staatsbankrott, Krieg und Revolution Eine Selbstmordwelle neue Typhusfälle. Hilf mir einzuschlafen so wie ein Schiff im sicher‘n Hafen Von deiner Zärtlichkeit bewacht und ohne Wunsch für eine Nacht. Nun öffne mir lass mich nicht warten, sei die Frau die mich versteht Elisabeth ELISABETH [bad word] gehst du nicht zu deiner Mutter? Sie war dir auch sonst immer lieber- FRANZ-JOSEPH Engel - ELISABETH Verschon mich! FRANZ-JOSEPH Was hab ich getan? ELISABETH Du lässt zu, [bad word] gequält wird FRANZ-JOSEPH [bad word] Gequält?? ELISABETH Ich hab alles erfahr’n deine Mutter gab ihm ihren Folterscherbel FRANZ-JOSEPH Sie lässt ihn wie mich Zum Kaiser erziehn. Er ist noch zu weich. ELISABETH Ihr wollt ihn zerstörn! Doch ich werd mir das nicht länger ansehen entweder sie oder ich! Sie öffnet die Tür und hält Franz-Joseph ein Schriftstück hin. Franz-Joseph ergreift es zögernd und sieht es verständnislos an. ELISABETH (gesprochen) Ich hab ein förmliches Ultimatum aufgesetzt. Wenn du mich nicht verlieren willst, erfüll‘ es. Ich möchte selbst über die Erziehung meiner Kinder bestimmen. Und von nun an will ich entscheiden, was ich tue und lasse. Lies mein Schreiben, und entscheide dich: für deine Mutter oder mich. Und jetzt lass mich allein. Elisabeth schließt heftig die Tür. Franz-Joseph betrachtet benommen das Schriftstück, wendet sich ab und geht ins Dunkel. Im Schlafzimmer steht auf einmal der Tod. Elisabeth erschrickt, als sie ihn sieht. TOD Elisabeth Sei nicht verzweifelt [bad word] dich aus in meinem Arm ich will dich trösten Flieh, und du wirst frei sein und alles Kämpfen wird vorbei sein ich führ dich fort aus Raum und Zeit in eine bess‘re Wirklichkeit Elisabeth Elisabeth Ich liebe dich… ELISABETH Nein! Ich möchte leben ich bin zu jung, um aufzugeben ich weiß, ich kann mich selbst befrein jetzt setz ich meine Schönheit ein. Geh! Ich will dich nicht! Ich brauch dich nicht! Geh! Mit einer entschiedenen Geste weist sie den Tod ab. Dieser weicht zurück und verschwindet im Nichts.